Romantik



"Der romantische Dichter soll kein Gesetz über sich dulden und sich keinem Regelzwang unterwerfen, er sollte sich nicht darauf beschränken, die Alltagswirklichkeit darzustellen. Er war daheim im Reich der Phantasie, in der Welt der Träume. Er ist gleichsam ein rastloser Wanderer, von unstillbarer Sehnsucht in die Ferne getrieben und von dunklen Mächten bedroht. Dabei lernt er die Tiefen, ja die Abgründe der menschlichen Seele kennen..."


Der Beginn der Romantik kann auf ein "romantisches Ereignis" zurückgeführt werden. Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck wanderten durch das Frankenland und bestaunten dort die Barockenbauten von Kloster Banz, 14 Heiligen, Pommersfelden und des Domes in Bamberg. Ihr Reisebericht, ihre Eindrücke und die geäußerten Gefühle begannen mit unter die Romantik.



Doch was ist der Hintergrund der Romantischen Bewegung?

Beginnend 1789 mit der Französischen Revolution finden wir einen der ersten Punkte. "Freiheit, Gleichheit Brüderlichkeit", Menschenrechte für alle, die Liebe zur Nation und zur geschichtlichen Identität des Vaterlandes erwachten in den Köpfen der Menschen.
Die neuerworbene Vaterlandsliebe wurde in Deutschland durch die Zerschlagung des Hl. Römischen Reiches dt. Nation und des preußischen Heeres auf die Probe gestellt und fand ihr Ventil bei der Völkerschlacht von Leipzig.
Erst nach dem Wiener Kongress, und seiner restaurativen Politik verlieren die Romantiker an Bedeutung. Man zieht sich wieder zurück in die Idylle des Biedermeier oder pol. revolutionäre Literatur.

Unterstützt wurde die Hinwendung zur Geschichte durch das Erwachen geschichtlichen Denkens. Man sah das Mittelalter als Ursprung der Nation und glorifizierte diese Epoche.
Im Beginn der historisch wissenschaftlichen Forschung fanden Autoren genügend Stoff und Information um ihre "phantastischen" Werke zu verfassen.
Die Gebrüder Grimm, als Beispiel, waren nicht nur Sprachforscher, sondern sind auch die Väter der größten dt. Sammlung von Werken der Vergangenheit, die aus dem Volk überliefert wurden.

Die Romantik wendet sich gegen die Spätaufklärung und den Rationalismus. In ihrer mystischen, schrankenlosen Einzigartigkeit knüpft sie am Sturm und Drang an und lehnt "feste Formen" ab. Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher formuliert den Zusammenhang von Poesie und Religion "Sich mit der Ewigkeit eins fühlen"

Als Merkmal der Romantik Tendenzen oder Merkmale der Romantik kann man sagen, dass sie die letzte Stufe des Idealismus nach dem Sturm und Drang und der Klassik ist. Die Romantiker versuchen Gegensätze miteinander zu verbinden. Friedrich Schlegel hierzu:

"Die romantische Poesie ist eine [...] Universalpoesie. [...] Sie will und soll auch, Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig [...] machen."

Eines der bekanntesten Sinnbilder der Romantik ist die blaue Blume von Novalis ( Friedrich von Hardenberg). Sie ist das Sinnbild der Göttin der Weisheit. Zu ihr gehören Todeserlebnisse, Todessehnsucht und die Offenbarung der Wahrheit im Traum.. Die Romantik sieht die Natur als innige Vertraute wie auch als Verführerin. Aus diesem Grund beschreibt die romantische Poesie sie oftmals mit Bildern wie: kühler Grund, Waldestiefe, Wildbach, Ruinen, Mühlrad, Dämmerung, Mondnacht.

Eine der bekanntesten und wichtigsten Werke der Romantik findet sich in den Volks-, Kunstmärchen und Volks- und Kunstliedern. Hierin sehen die Romantiker Zeugnisse der "Kindheit" ihres Volkes, sie überwinden die Gespaltenheit der Welt durch ihr Unwissen.
Hierunter fallen auch Teile der Schwarzromantik wie die phantastischen Erzählungen von Ernst Theodor Amadeus Hoffmann.